Design kennt man eigentlich nur aus der Mode? Stimmt nicht. Es gibt jetzt einen neuen Trend in der Lebensmittelindustrie: Food-Design! Klingt schön lecker, oder? 😉 Aber, was ist das eigentlich?
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber darum scheint es auch gar nicht zu gehen. Im Vordergrund steht beim Food-Design viel mehr, wie wir die Lebensmittel wahrnehmen bzw. wie sie hergestellt werden, damit wir sie attraktiv finden. Denn: Das Auge isst mit! 75% der Kaufentscheidungen werden von unseren Augen getroffen. Wenn Du zu einer Tüte Gummitieren greifst, welche Farbe isst Du am liebsten? Rot?! Dann hast Du dieselbe Vorliebe wie die meisten in Deutschland. Die Farbe Rot erinnert uns nämlich an reife Früchte und leckeres Gemüse, deswegen greifen die meisten von uns auch zu roten Gummitieren.
Und nicht nur das: Auch die Nase und die Ohren entscheiden bei vielen Lebensmitteln, ob sie uns schmecken oder nicht. Hast Du eigentlich gewusst, dass Du nur fünf verschiedene Geschmacksarten unterscheiden kannst? Süß, sauer, salzig, bitter und umami, was fleischig-herzhaft schmeckt. Unsere Nase dagegen kann zwischen 278 verschiedenen Gerüchen unterscheiden. Auch die Ohren haben viel zu sagen (oder zu hören), wenn es darum geht, was uns gut schmecken soll. Isst Du nicht auch viel lieber einen Keks, wenn Du weißt, dass er beim Reinbeißen schön laut knackt? Dieses Knacken erinnert uns an Frische und gesundes Essen. An einen frischen Apfel zum Beispiel. Deswegen wirst Du wahrscheinlich ein Knäckebrot ohne „Knack“ als nicht so lecker empfinden wie eine typische knackige Variante, obwohl sie identisch schmecken!
Und wer denkt sich so etwas aus? Food-Designer! Die Karl Lagerfelds der Lebensmittelbranche sozusagen. Sie haben die Aufgabe, die Lebensmittel genau so zu gestalten, dass wir sie gerne kaufen und essen wollen. Klingt verrückt, findest Du nicht auch? Food-Designer sorgen dafür, dass unsere Lebensmittel beim Kauen laut knacken, schön farbig und frisch aussehen oder besonders gut riechen. Auch sind sie dafür verantwortlich, dass Käse und Schinken schon so geformt zu kaufen sind, dass Du sie einfach so auf das Toastbrot legen kann. Ist Dir das schon mal aufgefallen? Du musst dann gar nichts in Form schneiden. Wenn nicht, achte beim nächsten Supermarkteinkauf mal darauf. Viele Lebensmittel sind auch so gestaltet, dass Du sie ganz schnell und ohne großen Aufwand verputzen kannst. Kartoffelchips, zum Beispiel, sind mit ihrer typischen U-Form auf Deine Zungen angepasst, damit Du sie ganz entspannt essen kannst.
Die schwierigste Aufgabe der Food Designer ist Neues und Vertrautes in einem Produkt zu vereinen und dabei möglichst auf Zusatzstoffe zu verzichten, was aber nicht immer gelingt. Auch müssen sie unsere Gewohnheiten ganz genau kennen. Denn wir Menschen sind Gewohnheitstiere, das bedeutet, dass der Geschmack und die Ästhetik nicht angeboren, sondern schon in der frühen Kindheit erlernt worden sind. Menschen aus Japan mögen die Farbe Weiß besonders gerne und greifen zum Beispiel lieber zu den weißen Gummibärchen als zu den roten. Weiß erinnert sie an Reis, eines der Grundnahrungsmittel in Japan.
Für‘s gute Design kommen aber auch in vielen Lebensmitteln ungesunde Zusatzstoffe. Wenn Du die nicht essen willst, kannst Du auf Nummer sicher gehen, wenn du dir dein Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt oder das Fleisch bei der Fachmetzgerei in Deiner Straße besorgst. Denn dort weiß man eher, wo die Lebensmittel herkommen und was drin ist.
Von den Profis lernen: Wenn Du mal Dein eigenes Essen gestalten willst, schau doch mal bei unserer design your pizza! vorbei und werde zum Food-Designer.