Die EAT-Lancet-Kommission, eine Kooperation der Nichtregierungsorganisation EAT mit „The Lancet“, einer führenden medizinischen Fachzeitschrift, hat einen Speiseplan für die Welt entwickelt, der die Gesundheit der Menschen und des Planeten gleichzeitig schützen soll. Die Wissenschaftler aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Nachhaltigkeit, Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft haben das Ziel, eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen.
Es geht um die Frage, wie 10 Milliarden Menschen auf der
Welt satt werden und sich gesund ernähren können, ohne dass dabei der Planet
zerstört wird. Denn hinter der Lebensmittelproduktion steckt ein hoher Ausstoß
von Klimagasen, es werden riesige Landflächen dafür genutzt, Schadstoffe
belasten die Umwelt und es werden Unmengen an Wasser verbraucht. Und satt
werden Millionen Menschen trotzdem nicht, während in den reichen Ländern viele
Menschen an Übergewicht und anderen Folgen falscher Ernährung leiden.
Der Speiseplan der Wissenschaftler sieht vor, vor allem viel
Gemüse und Obst zu essen. 300g sollen es jeweils pro Tag sein. Der größte Teil
unseres Energie- und Nährstoffbedarfs sollte aus pflanzlichen Quellen abgedeckt
werden. Kohlenhydrate werden hauptsächlich aus Vollkornprodukten aufgenommen, dazu
kommen pflanzliche Proteine aus Hülsenfrüchten und ungesättigte Fette zum
Beispiel aus Nüssen. Stärkehaltige Gemüsesorten wie Kartoffeln sollen nur wenig
gegessen werden, also etwa 50g pro Tag.
Tierische Produkte werden zur seltenen Delikatesse, weil die
Tierhaltung unglaubliche Umweltschäden verursacht und tierische Produkte nur in
geringen Mengen gesund sind. Milchprodukte werden täglich nur in kleinen Teilen
verzehrt, Eier, Geflügel und Fisch nur etwa einmal die Woche. Vor allem der
Verzehr von rotem Fleisch muss nach dem Speiseplan auf etwa ein Zehntel
reduziert werden. Nicht mehr als 14g rotes Fleisch sollen das täglich sein. Das
bedeutet, nur höchstens zwei Mal im Monat ein Steak oder ähnliches zu essen. (Wenn
Du’s ganz genau sehen willst, dann schau mal hier.)
So einen Plan auf der ganzen Welt umzusetzen ist natürlich
eine riesige Aufgabe und in vielen Teilen der Erde kaum möglich. Außerdem hat
jeder Körper je nach Größe, Gewicht und Aktivitäten im Alltag einen anderen
Bedarf an Nährstoffen und Kohlenhydraten. Trotzdem kannst Du diesen Speiseplan
als groben Richtwert nehmen und ein bisschen mehr Gesundheit für Dich und den
Planeten in Deine Küche bringen. Du kannst es ja mal versuchen! 🙂